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Grüne Tulpen

Berichte

   
   

 

    
Bericht 3 vom 6. Februar 2004

Hallo, liebe Tulpenfans!
Männertreu im DezemberDas war schon ein merkwürdiger Winter, dieser erste Tulpengarten-Winter unseres Projekts... Nach dem kurzen Schneeschauer an der Nordsee blieb es vor allem eines - frühlingshaft warm. Manche Kinder vermuteten, dass zu Weihnachten die Tulpen blühen würden. Ganz so schnell ging es dann doch nicht. Und im Januar wurde es zwischendurch richtig kalt.

Bis zum Stichtag am 14. Dezember waren bei mir kaum Neuigkeiten eingegangen, deshalb habe ich mit dem Bericht noch gewartet. Nach den Weihnachtsferien kam dann dann eine e-mail nach der nächsten mit ausführlichen Berichten und Bildern, so dass es etwas dauerte, alle diese Neuigkeiten zu verarbeiten und in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Bericht 3 geht deshalb nach den Sensationsmeldungen von Bericht 4 online. Und das ist der Inhalt:

Tulpengärten in Österreich
Über Weihnachten wandern Tulpenzwiebeln durch Europa
Noch mehr neue Tulpengärten
Mulchen oder nicht?
Experimente mit Tulpen in der Klasse
Eine Erfindung zum Beobachten der Tulpen unter der Erde
Antworten auf Frage 1
Antworten auf Frage 2
Journey North in Deutschland
Neues auf der Website
Tulpengarten in der HitLinkList

 

Tulpengärten in Österreich
Endlich sind die richtigen Tulpenzwiebeln in Wien und St. Peter/Au angekommen. Seit Ende November beteiligen sich nun auch Jugendliche an unserem Projekt. Sie gehen auf die Haupt- bzw. Mittelschule und sind zwischen 12 und 15 Jahren alt. Die Tulpen wurden in St. Peter/Au in der Gärten ihrer Klassenvorstände - so heißen in Österreich der Klassenlehrer und die Klassenlehrerin - gepflanzt. Hier sind Bilder von der Pflanzaktion.
In Wien wurden die Tulpen auf dem Schulhof gepflanzt. Die Mädchen und Jungen haben besonders viele unterschiedliche Experimente geplant, über die sie in der Experimente-Datenbank berichten. Außerdem untersuchen sie Fragen zu Klima und Geographie.
Nun können wir noch besser unsere Vermutung überprüfen, ob der Frühling sich von Süden nach Norden ausbreitet. Allerdings, St. Peter/Au liegt 331 m ü.M. - ob das den Frühling verzögert, weil der Frühling ja auch etwas Zeit braucht, einen Hügel hoch zu klettern?
Nach den Weihnachtsferien haben uns aus Österreich folgende ausführliche Berichte erreicht:

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Über Weihnachten wanderten Tulpenzwiebeln durch Europa
Richard und Misel aus Wien haben in den Weihnachtsferien jeweils eine Tulpenzwiebel mit nach Bosnien genommen und dort eingepflanzt. Die Omas passen auf, was damit passiert. Alexander, ebenfalls aus der Wiener Mittelschule, hat eine Zwiebel in Bad Deutsch Altenburg an der Grenze zur Slowakei gepflanzt, Resul möchte bei nächster Gelegenheit eine mit nach Mazedonien nehmen und Seyed mit in die Türkei. Auch in der Slowakei wurde eine Tulpe gepflanzt, aber uns wurde noch nicht verraten, wo.
Danke für diese tolle Initiative und danke, Resul, für den schönen Bericht!

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Noch mehr neue Tulpengärten
Weitere neue Tulpengärten wurden bis Ende November in Krefeld, Brinkum und in der Schule am Rhododendronpark, Bremen, gepflanzt. Alle konnten die günstige Witterung ausnutzen.

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Mulchen oder nicht?
Folgende Frage von Regina Gutzke aus Hude wurde inwischen an alle Tulpengärtnerinnen und -gärtner per e-mail weitergeleitet und wird hier zur Diskussion gestellt:

Wie haltet Ihr es mit dem Abdecken? Wir haben beim ersten Frost nicht dran gedacht. Nun hatten wir es vor, weil wir soviel Tannengrün über hatten. Bei dem jetzigen Schmuddelwetter ist es aber wieder eher feucht. In der Anleitung steht: Sonst friert der Boden später. Wir wissen jetzt nicht, was wir tun sollen? Ich finde ja auch die angegebene Dicke des Mulchs sehr hoch!?

Einige Antworten haben uns erreicht: Es wurde nirgendwo gemulcht, weil es auch sonst bei Tulpen nicht gemacht wird. Hier noch ein anderer Aspekt aus Aachen:

Wir haben unsere Tulpen in Aachen noch nicht abgedeckt und leider bin ich mir auch nicht sicher, ob das noch etwas bringt.
Unser Beet befindet sich mitten auf dem Schulhof und wir hatten es mit einem Plakat gekennzeichnet, um die anderen Kinder mit einzubeziehen. Dieses Plakat ist leider geklaut worden und meine Kinder meinen, dass an einer Ecke auch gebuddelt worden ist.
Daher haben wir beschlossen, es nicht weiter öffentlich zu machen, und warten einfach ab, ob im Frühjahr Tulpen kommen. Natürlich werden wir trotzdem unseren Vermutungen nachgehen, Temperaturen notieren, etc.

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Experimente mit Tulpen in der Klasse
Der Winter war die richtige Zeit für Experimente im Klassenzimmer oder in der Lernwerkstatt, und das wurde ausgenutzt. Einigen Kindern gelang es, die Zwiebeln zum Austreiben zu bringen. Zum Beweis wurden Fotos geschickt, z.B. von Imran aus Berlin:

Imrans grüne Spitze von der Seite   Imrans grüner Tulpentrieb von oben

Imran schreibt dazu:

Ich habe eine Tulpenzwiebel am 27.11.03 im Klassenzimmer in ein Glas gepflanzt, da ich so leichter sehen kann, was passiert. Das Glas steht auf dem Fensterbrett. Ich gieße die Zwiebel fast jeden Tag. Die Haut der Zwiebel fing nach einer Weile an zu faulen. Seit dem 8.12.03 sieht man grüne Spitzen. Ich freue mich.

In Wien haben alle Tulpenzwiebeln, die im Zimmer auf der Fensterbank gezogen wurden, über Weihnachten grüne Blätter bekommen. Dominik schreibt uns Ende Januar:

Ich habe meine Tulpe in den Weihnachtsferien mit nach Hause genommen. Und passende Töpfe eingekauft, und bis heute ist die Tulpe fünf Zentimeter gewachsen. Aber neben ihr wächst zu meinem Erstaunen ein zweiter Trieb aus der Erde. Der Trieb ist ca. zwei Millimeter hoch. Ich habe mit meiner Kamera und einem Lineal alles dokumentiert. Ich werde einen eigenen Bericht, auf dem man das Wachsen der Tulpe genau beobachten kann, schreiben, auch der zweite Trieb wird darauf zu sehen sein.

Aus St. Peter/Au haben uns Bilder erreicht, die das Experiment auf der Fensterbank illustrieren. Die Kinder möchten herausfinden, ob die Tulpen zum Licht hin wachsen, denn einen Teil des Pflanzgefässes decken sie mit Karton ab.

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Eine Erfindung zum Beobachten der Tulpen unter der Erde
Viele Kinder befürchten, dass die Tulpen im Winter in der kalten Erde erfrieren. Sie können sich auch nicht vorstellen, dass sie wachsen und irgendwann, trotz Schnee und Frost, aus der Erde kommen. Am liebsten würden sie die Zwiebeln immer wieder ausbuddeln und nachsehen. Andererseits - wenn sie vielleicht doch wachsen? Dann sollte man sie lieber nicht stören...
Sebastian und Dennis aus Berlin haben ein Beobachtungsdoppelrohr konstruiert. Sie schreiben dazu:

Wir wollen die Tulpenzwiebel unter der Erde beobachten, ohne sie auszugraben und zu sehr zu stören. Wir haben heute am 12.12.03 unser Beobachtungsdoppelrohr fertig bekommen. Wir haben Zewarollen benutzt und Taschentücher und Klebe zur Befestigung. Wir machen in ein Rohr eine Taschenlampe rein und durch's andere gucken wir durch. Und das Bauen war schwer. Und ich (Sebastian) habe meine Hände zugeklebt. Nun müssen wir noch nächste Woche das Beobachtungs-Dopppelrohr ausprobieren.

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Antworten auf Frage 1
In unserer Diskussionsfrage 1 hatten wir die Befürchtungen vieler Kinder aufgenommen, dass die Tulpenzwiebeln im Winter erfrieren würden. Dazu hat es in Bremen, Berlin, Bonfeld und Aachen ausführliche Diskussionen und gut begründete Vermutungen gegeben. Hält die Zwiebel vielleicht Winterschlaf? Wird sie durch das Eis geschützt? Oder durch ihre Haut?
Natürlich würden die Kinder am liebsten immer wieder nachsehen, doch war ihnen bewusst, dass sie dabei möglicherweise die Zwiebeln beeinflussen und zu keinem aussagekräftigen Ergebnis kommen würden. Lest ihre Ideen selbst nach!

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Antworten auf Frage 2
In unserer Diskussionsfrage 2 hatten wir gefragt, welche Ansichten es in den verschiedenen Gegenden gibt, wann man am besten Tulpen pflanzt. Diese Frage scheint nicht ganz so aufregend wie die erste gewesen zu sein, denn nur drei Klassen haben sich bisher damit beschäftigt, unter ihnen die beiden in Hude und Bonfeld, die diese Frage angeregt und bereits dazu gearbeitet hatten.

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Journey North in Deutschland und Österreich?
Im ersten Projektjahr fehlen uns für unsere Tulpen Vergleichsdaten, die uns "intelligent raten" lassen, wie der Frühling vorankommen wird. Doch haben wir mit Hilfe der Journey-North-Datenbank herausgefunden, dass auch in Deutschland schon Projekt-Tulpengärten gepflanzt worden sind. Bis zum Jahr 2000 gab es in Bamberg, Bad Kreuznach und Kaiserslautern (Ramstein) Schulen der amerikanischen Armee, die an Journey North teilgenommen haben, wobei die Schule in Bad Kreuznach zu den offiziellen Gärten gezählt wurde, an deren Daten sich die anderen orientieren konnten. Diese Schulen gibt es nicht mehr, da die amerkanische Armee abgezogen ist. Können uns alten die Daten weiter helfen?
Ihr könnt in der Datenbank von Journey North selbst nach "Tulips" in "Germany" suchen. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2000: Bad Kreuznach liegt in etwa auf derselben geografischen Breite wie einige Orte in Kanada, wo die Tulpen Anfang Mai 2000 aufgeblüht sind oder gar erst erste grüne Spitzen zeigten, während sie in Bad Kreuznach schon im Ende März geblüht haben.
Also scheint es nicht nur an der geografischen Breite zu liegen, wann der Frühling beginnt, sondern auch an anderen klimatischen Faktoren. Ein Hinweis auf den wärmenden Einfluss des Golfstroms sollte den amerikanischen Kindern bei der Diskussion dieses Problems helfen.
Wir sind gespannt, was die Jugendlichen in Wien herausgefunden haben, die sich im Winter auch intensiv mit Wetter und Klima in Nordamerika und Europa beschäftigt haben.

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Neues auf der Website
Ende Januar hat sich die Projektgruppe zu einer ausführlichen Diskussion der bisherigen Erfahrungen mit dem "Tulpengarten" getroffen. Dabei wurden neue Seiten erfunden, die es einfacher machen sollen, sich zurecht zu finden:

  • Aktuelle Aktionen fasst knapp zusammen, was ansteht und ist eine Art Erinnerungsservice für die vielen Vorschläge, die im Kapitel "Aktionen" zu finden sind.
  • Fragen und Erfindungen gibt einen Einblick in die Ideen der Kinder und die Projekte, an denen sie arbeiten. Ausführlicheres ist weiterhin in der Experimente-Datenbank nachzulesen.
  • Nützliche Links verbindet mit Websites zu Wetter, Klima, Landkarten, u.ä.
  • Expertinnen/Experten soll in Zukunft Kontaktmöglichkeiten zu eben diesen bieten. Wir verhandeln noch darüber, wer sich dem Ansturm der Fragen stellen wird.
  • "Aus den Augen, aus dem Sinn?" ist ein neu übersetzter Text von Journey North, der in seinen Erkenntnissen aber kaum weiter geht als das, was die Kinder überall schon untersuchen.

Es sollen außerdem Erfahrungen mit der Dokumentation der Arbeit in Forscherheften zusammengetragen und demnächst veröffentlicht werden.

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Tulpengarten in der LinkHitList
Wir haben unsere Website in der LinkHitList beim Grundschul-ABC eingetragen. Hier gibt es noch mehr interessante Links, und über die Websites kann abgestimmt werden. Wie wär's, wenn ihr mitmacht?

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Bis zum nächsten Bericht viel Erfolg und weiterhin so gute Ideen!

Karin Ernst
ernst@entdeckendes-lernen.de
tulpengarten@entdeckendes-lernen.de