Bericht 5 vom 30.3.2004 und Diskussionsfrage 3
In den letzten sechs Wochen war es in unseren Tulpengärten
ziemlich ruhig. Nach dem ersten überraschenden Ansturm des Frühlings
kam der Winter zurück. Überall lag Schnee, an manchen Orten war es bitterkalt.
Was taten unsere Tulpen? Sie wuchsen weiter, wenn auch
ganz langsam. In Berlin
addierte sich 5 Wochen lang Null Grad Wärmesumme zu den anfänglichen
32 Wachstumsgraden hinzu, aber das machte den Tulpen wohl wenig aus.
Bei den Bäumen hingegen
blieb das Wachstum der gerade sichtbar gewordenen grünen Knopsen
stehen.
Wo noch keine Tulpen aus der Erde gekommen waren, wuchs
die Spannung: Waren die Tulpen doch erforen? Oder benahmen sie sich ganz
normal?
Deshalb kommt hier die Diskussionsfrage Nr. 3:
Seht in euren Aufzeichnungen nach, rechnet ein wenig und beobachtet weiter:
Wie viele Tage haben die Tulpen vom Pflanzen bis zur ersten grünen
Spitze
gebraucht?
Wie viele Tage brauchen sie vom Erscheinen
der ersten grünen Spitze bis zum Aufblühen der ersten Tulpe? Wie
war das Wetter in dieser Zeit?
Schickt uns eine e-mail zu Frage 3 an tulpengarten@entdeckendes-lernen.de,
wenn ihr fertig seid.
Diese Nachrichten erreichten uns in der Zwischenzeit:
Grüne Spitzen
in der Schule am Rhododendronpark, Bremen
Grüne Spitzen in Schwarzenbek
Mikroklima und grüne Spitzen
im Berliner Kleingarten
Vor den Osterferien in Hude
Rote Vorboten in Brinkum
Ein Data-Logger für
die Temperatur unter der Erde
Neues auf der Website
Lernwerkstatt-Tagung im September 2004
Grüne Spitzen in der Schule
am Rhododendronpark, Bremen, 27.2.2004
Liebe Tulpen-Nasen (so hat Jörg uns heute genannt),
heute (am 27. Februar) haben wir endlich keinen Zweifel mehr, dass
auch unsere Tulpen aus der Erde wachsen. Seit mindestens zwei Wochen
sind nämlich überall in Bremen in den Vorgärten Tulpen
schon bestimmt 15 Zentimeter groß. Nur von unseren war nichts
zu sehen.
In unserem Kontroll-Garten bei der Turnhalle hat eine Spitze den angefrorenen
Boden ein Stückchen angehoben und sich darunter sehen lassen.
Sie ist rot. Klar, meint Jörg, "das ist schon der Anfang
der Blüte. Die muss ja rot sein!" Dann müssten aber
die Spitzen von gelben Tulpen auch gelb sein, oder? Hat das jemand
mal überprüft? Und grüne Spitzen müssten zu grünen
Tulpen werden. Gibt´s das?
Wir hatten uns vorgenommen, wenn bei der Turnhalle die erste Tulpe
aus der Erde kommt, auch in unserem "richtigen" Tulpengarten
nachzusehen. Der ist ein Stück weit weg auf Frau Kumpfers Parzelle
und wir müssen erst mit Rollstuhl-Fahrrad und Tandem hinkommen.
Wir waren noch nicht unterwegs, da rief Frau Kumpfer an und erzählte,
dass sie tags zuvor die erste Spitze gesehen hat. Also ließen
wir alles stehen und liegen und fuhren - diesmal mit dem öffentlichen
Bus - zu unserem Garten. Tatsächlich: 3 von unseren Tulpen lugen
schon aus der Erde, obwohl noch Reste von Schnee auf dem Beet liegen.
Jetzt können wir endlich auch mit einem grünen Punkt auf
der Landkarte rechnen.
Beste Grüße aus der Schule am Rhododendronpark in Bremen
Sina, Christian, Andreas, Nadine, Jörg,
Britta und Michael Haag
Grüne Spitzen
in Schwarzenbek am 4. März 2004
Am Donnerstag, dem 4.3. haben wir sie entdeckt: eine dicke,
rot-grüne, 2 cm
hohe Spitze, die aus der Erde guckt. Und dann ... bei genauem Gucken
entdeckten wir weitere 4 rote Knubbel, die so gerade die Erdkruste
durchbrachen. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, denn seit einiger
Zeit
ist es sehr kalt bei uns - aber sonnig! Unser Schulneubau befindet sich
auf
einem zugigen, freien Feld und die Tulpen sind ganz ungeschützt!
Ab jetzt werden wir die Pflanzen messen, um zu sehen, bei welchem Wetter
sie
schnell wachsen. Ob man das wohl so merken kann? Fast ist es schade,
dass
wir ausgerechnet jetzt Ferien bekommen. Hoffentlich lässt sich der
Hausmeister überreden, in den Ferien zu messen!
Wann wohl die restlichen 5 Tulpen ans Licht kommen?
Übrigens hat des Regen unsere Namen von den Stöcken gewischt,
so dass wir
nicht mehr sagen können, wem welche Tulpe gehört.
Soweit das Neueste
aus dem Norden!!
Viele Grüße senden die Schülerinnen und Schüler
der Lerngruppe 2
Mikroklima und grüne Spitzen im Berliner Kleingarten
In Berlin wurden die ersten grünen Spitzen im Innenhof
der Walter-Gropius-Schule schon Anfang Februar im Schneesturm gesichtet.
Ob es dort vielleicht doch geschützter als in der Umgebung ist? Nur etwa
3 km weiter, in unserem Kleingarten, sah es ganz anders aus.
Die nach den offiziellen Regeln gepflanzten Tulpen zeigten
die ersten grünen Spitzen kurz vor dem 11. März. Gleichzeitig
waren die Tulpen an der geschützten, sonnigen Hausecke schon viel
weiter. Wir konnten die ersten Blütenansätze sehen. So ein
Unterschied auf so engem Raum!
Karin Ernst
Vor den Osterferien in Hude
Hier noch ein Zwischenbericht von
mir zu "den Tulpen"...
Manchmal
fühlen sich meine Schüler jetzt doch verfolgt von Tulpen, wenn
sie dann bei der Kunstlehrerin Tulpen tuschen sollen...
Meine Schüler mögen weiterhin gern nachmessen und entsprechende
Protokolle, am liebsten am PC, schreiben.
Im Moment habe ich das Gefühl, ich schaffe es viel zu wenig, hier
am Ball zu bleiben. Jetzt kommen auch noch Gutachten dazwischen und der
gesamte
Schulalltag ist durcheinander.
Wir haben inzwischen eine kleine Radtour zu einer örtlichen Gärtnerei
unternommen und dort Gewächshäuser besichtigt, die Luft dort
wahrgenommen. Die Schüler sind so ihrer Verwunderung, wieso es schon
vor vier Wochen blühende Tulpensträuße zu kaufen gab,
etwas mehr auf die Spur gekommen. Ich habe u.a. dabei gelernt, dass dieser
Laden
tatsächlich noch selber Nelken für den Schnittblumenverkauf
großzieht, während ich dachte, dass solche Blumen inzwischen
nur noch aus Kolumbien etc. importiert werden. Die kleinen Berichte und
Bilder von dieser Aktion sollen zu einer Mappe zusammengestellt
werden.
Alles weitere nach den Osterferien!
Herzliche Grüße aus der Schule
Regina Gutzke
Rote
Vorboten in Brinkum
Aus Brinkum erreichte uns am 22. März die
Nachricht von Anne:
Hier in Brinkum blühen
meine Tulpen schon fast. Nach dem eintägigen
Frühlingsausbruch
sind die Köpfe nur so heraus geschossen. Man kann die Farbe schon
erkennen. - Hier sind Fotos:
So werden sie also aussehen, die "Red Emperor"-Tulpen!
Ein Data-Logger für die Temperatur unter
der Erde
Den Winter über hat viele Kinder die Frage
beschäftigt, wie kalt es wohl unter der Erde ist und ob die Tulpen nicht
erfrieren.
Beobachtungsvorrichtungen wurden erfunden oder in der Phantasie konstruiert,
um mehr über die Tulpenzwiebeln unter der Erde zu erfahren.
Bei Journey North haben wir den Hinweis auf
ein elektronisches Aufzeichnungsgerät gefunden - einen Data-Logger -,
das unter der Erde regelmäßig die Temperatur misst und speichert. Wenn
man das Gerät wieder ausbuddelt, kann man die Daten auf den Computer
übertragen und auswerten.
Solche Geräte gibt es auch in Deutschland
zu kaufen, und zwar u.a. bei der Firma Christoph Waller: http://www.cwaller.de/home1.htm.
Uns wurde das
Gerät "Testo 175-T1" empfohlen. Herr
Waller hat sich viel Mühe gegeben, uns etwas Kostengünstiges
herauszusuchen, und berät gern.
Bitte für weitere Auskünfte
an tulpengarten@entdeckendes-lernen.de wenden.
Neues auf der Website
Es gibt eine neue interaktive Karte, auf
der das Voranschreiten des Frühlings in unseren Tulpengärten per Rollover-Effekt
sichtbar gemacht werden kann.
Sie ist von der Daten-Seite aus
zu erreichen und öffnet sich in einem neuen Fenster.
Im Kapitel "Projekte" gibt es nun ausführliche
Texte zum Pädagogischen
Ansatz und zur Dokumentation
der Arbeit mit Forscherheften.
Im Kapitel "Aktionen" gibt es einen neuen
Text über "Klima - Wachstum - Frühling", der die Diskussion über die
Voraussage des Frühlingszeitpunktes unter europäischen Bedingungen beleben
soll.
Einzelne Texte sind überarbeitet und, falls
nötig, auf den aktuellen Stand gebracht.
Lernwerkstatt-Tagung im September 2004
Dieses Projekt ist bekanntlich
ein Teil der Vorbereitung für die Lernwerkstatt-Tagung 2004 in Berlin. Mitte März
wurden mehr als 200 schriftliche und eine Reihe von elektronischen Einladungen
dazu verschickt. Auch hier können Einladung und Programmübersicht
als PDF-Datei abgerufen werden:
--> Einladung
Lernwerkstatt-Tagung 2004
Der Bericht wurde von Karin Ernst zusammengestellt.
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